Über das Kloster
Das Kloster Cismar ist 1231 gegründet worden. Es gilt als größte und bedeutendste mittelalterliche Abtei in Ostholstein, die über die Jahrhunderte hinweg auf ganz unterschiedliche Weise genutzt wurde – zu Beginn als Kloster, später unter anderem als Residenz des Amtmanns, Jugendherberge oder Flüchtlingslager. Seit 1999 gehört das Kloster zur Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf. Trotz dieser langen und wechselvollen Geschichte sind wesentliche Teile der Anlage bis heute erhalten.
Das Kloster Cismar ist eines der bedeutendsten Bauwerke lübischer Frühgotik und der norddeutschen Backsteinarchitektur. Das bedeutet unter anderem, dass man sich von den üblichen großen Sandsteinblöcken löste – weil es sie hier gar nicht gab - und stattdessen viel kleinere rote Backsteine verwendete.
Der Cismaraner Altar - einer der ältesten erhaltenen Flügelaltäre der Welt
Berühmt ist auch der Cismaraner Altar, der sich heute an seinem ursprünglichen Standort im Chor der Klosterkirche befindet - und im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann. Er gilt als einer der ältesten erhaltenen Flügelaltäre überhaupt. Das um 1315 von einer Werkstatt aus Lübeck geschaffene Stück diente im Mittelalter zur Präsentation des kostbaren klösterlichen Reliquienschatzes. Das umfassende Bildprogramm des Altars ist dem Leben Christi sowie dem Ordensgründer Benedikt von Nursia und dem Klosterpatron Johannes gewidmet.
In den Sommermonaten präsentiert das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf im Kloster Sonderausstellungen. Der Förderkreis lädt außerhalb der Saison zu Konzerten, Lesungen und anderen Veranstaltungen. Höhepunkt ist das Klosterfest mit seinem Kunsthandwerkermarkt, der jedes Jahr am zweiten Wochenende im August stattfindet und Zehntausende Besucher anlockt. Darüber hinaus gibt es regelmäßig Gottesdienste der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde.
Besucher des Klosters Cismar erwartet eine einzigartige historische Atmosphäre, die sowohl in den Gebäuden als auch in der schönen Gartenanlage zum Ausdruck kommt. Das Klostercafé, das sich im ehemaligen Speisesaal der Mönche befindet, lädt seine Gäste bei gutem Wetter auch in seinen malerischen Garten – zum Ausruhen, Innehalten und Genießen. Wer etwas mehr Bewegung mag, kann sich auf Wanderwegen die Umgebung erschließen, die zur nur fünf Kilometer entfernten Ostsee führen.