Klaus Fußmann
Grafik 2010-2022
Unter dem Titel „Grafik 2010-2022“ widmet sich das Ostholstein-Museum in der zweiten Hälfte der Saison in besonderem Umfang dem grafischen Werk des bekannten zeitgenössischen Künstlers Klaus Fußmann.
Der in Berlin und an der Ostsee lebende Künstler gehört zu den bekanntesten deutschen Landschaftsmalern unserer Zeit und ist auch in Schleswig-Holstein kein Unbekannter: Er verbringt seit über vierzig Jahren die Sommermonate in seinem Haus in Gelting und ist regelmäßig in den renommierten Museen des Landes mit seinen Werken in Ausstellungen vertreten. Auch in Cismar gab es bereits mehrere Ausstellungen mit seinen Arbeiten – mit Ölbildern, Aquarellen und Keramiken, vor allem aber auch mit seinen Grafiken.
Nach einer bereits mehrteiligen Ausstellungs- und Katalogserie in den vergangenen Jahrzehnten im Kloster Cismar zur Grafik in Klaus Fußmanns Kunst folgt nun einhergehend mit dem letzten Buchband eine umfassende Ausstellung zum grafischen Schaffen des Künstlers der vergangenen zwölf Jahre. Die nun präsentierten Lithografien, Aquatinta-Radierungen und Linolschnitte werden ergänzt durch eine Auswahl an Ölbildern jener Zeit.
Klaus Fußmann, der von 1974 bis 2005 eine Professur an der Hochschule der Künste in Berlin innehatte, gehört zu den führenden Vertretern der zeitgenössischen deutschen Pleinair-Malerei. Seine Motive setzt er in einer ganz eigenen Bildsprache um. Während seine Ölbilder durch einen stark pastosen Farbauftrag gekennzeichnet sind, der seinen Leinwandbildern nicht nur räumliche Tiefe, sondern auch eine besondere Dynamik verleiht, sind seine Aquarelle und Pastelle von einer stimmungshaften Flächigkeit geprägt, die auch seine grafischen Arbeiten bestimmt.
Wie die Bilder in Öl weisen die Linolschnitte, Radierungen und Lithografien Klaus Fußmanns eine für ihn charakteristische Farbigkeit auf. Gerade in seinen Linolschnitten, in denen die Flächen und die stark konturierende Linie betont werden, entsteht in Verbindung mit der Reduktion des Motivs eine besondere, leuchtende Farbigkeit, wodurch die Arbeiten gleichsam eine malerische, nahezu pastose Wirkung erzielen.